Rückblick und Dank

19-1-digitale-kommunikationEinen Lernprozess aufzeigen… Da habe ich anfangs zugegebenermaßen wirklich gestöhnt. Wie sollte ich das machen? Was wird überhaupt von mir im Kurs „Digitale Kommunikation“ erwartet? Sicherlich war der Eine oder Andere von euch genauso ratlos wie ich 😉 . Auch das Kommentieren fand ich zu Beginn doch reichlich überflüssig.

Schnell merkte ich jedoch, dass dies eine Aufgabe war, aus der ich lernen kann. Schließlich muss nicht jeder Artikel perfekt sein und ich habe die Möglichkeit, mich im Verlauf dieses Semesters an meinen Untersuchungsgegenstand heranzutasten. Natürlich wälzte ich anfangs Literatur, um mich etwas einzulesen. Doch mein Praktikum bei Onda Color, meine dort erworbenen fachlichen Kenntnisse und das Verfassen dieses E-Portfolios, begünstigten sich gegenseitig überraschend positiv.

Am 25. November 2013 bekam ich einen Kommentar von meiner Kommilitonin, newbee91, die mich auf das Modell der aufgabenorientierten Medienwahl von Reichwald stieß. Dieser Hinweis erwies sich für meine Analyse als außerordentlich hilfreich und siehe da: Die Kommentarfunktion machte in der Tat Sinn!

Anschließend nahm ich Kontakt zu einem Bürgerradio in Thüringen auf, doch die erste Panne ließ nicht lange auf sich warten. Aus meinen Fehlern versuchte ich Schlüsse zu ziehen und diese bei meiner folgenden Kontaktaufnahme mit dem Radio SRB zu berücksichtigen.

Mein Lernprozess war zu meiner großen Überraschung plötzlich in vollem Gange und die Kommunikation mit dem Radio SRB „flutschte nur so“. Ein Mitarbeiter war sogar an einem Interview mit einem Kollegen von Onda Color und mir interessiert. Das halb-wissenschaftliche, halb-umgangssprachliche Bloggen begann mir Spaß zu machen, zumal auch die Interviews mit meinem Chef Alejandro reibungslos verliefen.

Damit kann ich nun nach 14 Wochen, den PC rund 6 GB voller und 19 Artikel später, meine Analyse „Interne Kommunikation von Rundfunkanstalten“ erfolgreich abschließen. Doch halt, ein Dank fehlt noch!

 

Danksagung

Ein großer Dank geht an meine Community bzw. alle, die mein E-Portfolio kommentiert haben: Alejandro Blanco, Angi, anjamaja, Elisabeth, fabian-digifit, Gabriele Stern, G. Kreuzberger, Jörg Sorge, Kyron, melchenbelchen, newbee91, NiFi, starlight und Steffi.

Vielen Dank noch einmal, newbee91, dass du mir dank deines Tipps einen Teil meiner wissenschaftlichen Recherche von Spanien aus erleichtertet hast.

Muchas gracias, Frank Weber, für die Erfahrung als Interviewpartnerin, denn das Interview, das du mit David und mir geführt hast, war das Erste, bei dem ich interviewt wurde. Sonst stelle ich immer die Fragen und das ist doch noch einmal etwas anders 😉 .

Ein großer Dank ebenfalls an dich, Jörg Sorge, für die beiden Interviews und die freundliche, reibungslose und sehr aufschlussreiche Kommunikation.

Ein besonderer Dank geht natürlich an meinen Chef von Onda Color, Alejandro Blanco Vallejo, der nicht nur die Interviews mit mir geführt hat, sondern mir auch seine, dafür nötige, Technik zur Verfügung gestellt hat. Zudem half er mir beim Verstehen der spanischen Gesetze.

-> Un agradecimiento especial a mi jefe de Onda Color, Alejandro Blanco Vallejo, quién no sólo ha llevado a la entrevista conmigo, pero me ha dado su tecnología. Además, me ayudó en la comprensión de las leyes españolas.

Damit wäre ich am Ende. Ich hoffe, es hat auch euch etwas Spaß gemacht und ihr konntet auch etwas dazu lernen 😀 Bis zum nächsten Mal!

Angelika Stern, Studentin der Angewandten Medienwissenschaft an der TU Ilmenau.

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Dieses Mal gibt es keine Fragen an euch 😛 ! Trotzdem freue ich mich noch über ein abschließendes Feedback! Es heißt also zum letzten Mal: Schreib mir einen Kommentar!

Abschließender Vergleich: Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Die Interviews mit dem Radio SRB und mit Onda Color sind geführt, ausgewertet und veröffentlicht, mein E-Portfolio neigt sich dem Ende…

Doch bevor es soweit ist, möchte ich noch einen Vergleich zwischen meinen beiden Untersuchungsgegenständen ziehen. Deswegen habe ich die Interviews gegenübergestellt, Gemeinsamkeiten gelb hinterlegt und Unterschiede rot. Sehr gut ging das beim jeweils ersten Interview, da hier die Fragen an das jeweilige Bürgerradio identisch waren. Das zweite Interview baute auf den Antworten des Ersten auf, so dass die Gegenüberstellung sich als schwieriger gestaltete.

Dennoch, auf los geht’s los: LOS!

Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Frage:

 Welche Kommunikationsmittel werden im Bürgerradio für die interne Kommunikation eingesetzt?

Die Mitglieder des Radios SRB und Onda Colors nutzen beide das persönliche Zusammentreffen / das persönliche Gespräch, das Telefon, die E-Mail und facebook als interne Kommunikationsmittel. Das Radio SRB bedient sich weiterhin twitter, wohingegen Onda Color vom Poster, dem schwarzes Brett, der SMS und vor allem den Whatsapp-Gruppen Gebrauch macht. Diese werden im Prinzip von allen Mitarbeitern verwendet. Die SMS bei Onda Color verwendet jedoch hauptsächlich der Vorstand.

Beim SRB kommen die Kommunikationswerkzeuge weit häufiger zum Einsatz (täglich), anders als bei Onda Color, wo diese höchstens mehrmals pro Woche genutzt werden. Auch Meetings finden beim SRB weitaus häufiger (täglich), als bei Onda Color (wöchentlich) statt.

Anders als bei Onda Color existiert beim SRB ein selbst entwickeltes Intranet auf OpenSource-Basis.

Der größte Unterschied liegt bei der Art und der Häufigkeit, mit der bestimmte Kommunikationsmittel verwendet werden. Bei Onda Color sind dies die Facebook- und die Whatsapp-Gruppe. Der SRB unterscheidet zunächst zwischen den Mitarbeitern im Sender und Radiomachern außer Haus. Im Sender wird über Meetings, Google+, Telefon, Twitter kommuniziert, wohingegen die Radiomacher außer Haus eher zum Telefon greifen oder sich facebook, der E-Mail oder Google+ bedienen.

Das effizienteste interne Kommunikationswerkzeug ist, laut Jörg Sorge vom SRB, Google+, nach Angaben Alejandros, die Facebook-Gruppe.

 

Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Frage:

Welche Inhalte werden über welches Kommunikationsmittel verbreitet?

Aufbauend auf den Antworten meiner Fragen im ersten Interview, habe ich bei Jörg und Alejandro weiter nachgehakt und meinen Schwerpunkt beim SRB auf die face-to-face Kommunikation gelegt, denn Jörg meinte, dass letztendlich die face-to-face Kommunikation die Effektivste sei. Da das SRB als digitale Kommunikationswerkzeuge vor allem Google+ und gelegentlich facebook nutzt, habe ich diese beiden Formen in meine zweite Befragung mit einbezogen.

Anders als bei Onda Color, wo ich die Inhalte der Kommunikation via Facebook, Whatsapp und E-Mail erfragt habe, das diese drei am häufigsten zum Einsatz kommen.

Hier findet ihr die Gegenüberstellung des zweiten Interviews zum Nachlesen.

[Euch wird auffallen, dass die Frage teilweise eine andere Farbe hat, als die Antwort. Ich habe festgestellt, dass es vorkommt, dass das SRB und Onda Color für gleiche / ähnliche Inhalte (z.B. Terminabsprachen) andere Kommunikationswerkzeuge verwenden. Deswegen habe ich die Farbwahl so getroffen]

Wie bereits erwähnt ist der direkte Vergleich aufgrund der unterschiedlichen Fragen jedoch schwierig.

Was mir ins Auge gestochen ist…

  • Informationen, die alle Mitarbeiter betreffen, werden beim SRB via Google+ geklärt, bei Onda Color jedoch über den E-Mail-Verteiler an alle versandt.
  • Termine werden beim SRB in einem eigenen Kalendersystem, das nach Arbeitsbereichen gegliedert ist, geregelt, anders als bei Onda Color, das dies via facebook tut.
  • Nichtsdestotrotz finden beim SRB und bei Onda Color auch organisatorische, redaktionelle Absprachen im facebook statt.

 

Habt ihr noch Fragen? Dann schreibt mir einen Kommentar!

Ansonsten möchte ich mein E-Portfolio im folgenden Artikel abschließen und dort lediglich meinen Lernprozess Revue passieren lassen und euch meinen Dank aussprechen 😀 (Omg, klingt das spießig, aber ihr habt mir wirklich geholfen!)

Interne Kommunikation bei Onda Color – Eine Kombination von Wissenschaft und Praxis

 

Es ist Zeit für meinen Hauptuntersuchungsgegenstand: Kommunikationswerkzeuge bei Onda Color.

[Bitte bedenkt wieder, dass dieses Forschungsergebnis ausschließlich auf den beiden Interviews mit dem Leiter des Bürgerradios, Alejandro Blanco Vallejo, beruhen und demnach nicht repräsentativ sind.]

In meinem letzten Artikel „Interview auf Spanisch?“ konntet ihr meine Vorarbeit begutachten. Und keine Angst: Mehr Theorie kommt nicht 😉 . Dennoch möchte ich, wie auch beim Radio SRB, an dieser Stelle die Media Richness Theorie und das Modell der aufgabenorientierten Medienwahl mit meinen geführten Interviews in Verbindung bringen. Definitionen und Erläuterungen der Theorien findet ihr in meinem Post vom 17.12.2013. Ich verweise darauf, um das E-Portfolio nicht mit redundanten Informationen zu füllen.

 

Verknüpfung meines ersten Interviews vom 20.12.2013 mit der Media Richness Theorie:

Entsprechend der zu kommunizierenden Nachricht kommen für interne Absprachen verschiedene Kommunikationswerkzeuge zum Tragen. Onda Color bedient sich für die interne Kommunikation folgender Mittel, die teils von allen, teils nur vom Vorstand, mehrmals pro Woche (oder seltener) verwendet werden:

  • Geheime Facebook-Gruppe „Onda Color Membresía“
  • E-Mail und E-Mail-Verteiler
  • Poster
  • schwarzes Brett
  • SMS des Vorstandes an die Mitglieder
  • Whatsapp-Gruppen
  • Telefon

Ein „Intranet im klassischen Sinn“ existiere nicht, ebenso wenig ein Newsletter, verrät mir Alejandro. Vielmehr wird der horizontale Kommunikationskanal ([die Facebook-Gruppe] Onda Color Membresía) genutzt und Informationen über Google Docs oder Titanpad verbreitet, be- und überarbeitet. Dies ermöglicht auch den Zugriff und die Überarbeitung aus der Ferne (Blanco Vallejo, 2013).

Für die interne Kommunikation würden die Facebook-Gruppe und die Whatsapp-Gruppe am häufigsten verwendet, so Alejandro. Doch warum ist dies so? Natürlich haben auch diese Kommunikationsmittel auch für Onda Color ihre Vor- und Nachteile, wie ihr hier sehen könnt.

Vor- und Nachteile der Whatsapp- bzw. Facebook-Gruppe

 

Welches Kommunikationsmittel jedoch die Mitarbeiter am besten informiert, „hängt von der Art der Nachricht, ihrer Dringlichkeit und der Art des Publikums ab“ (Blanco Vallejo, 2013). Seine Aussage bestätigt die Media Richness-Theorie von Draft und Lengel, denn sie beschäftigt sich mit der Effektivität der Kommunikation und besagt, „dass Medien, gemessen an den Eigenschaften ihrer verfügbaren Kommunikationskanäle, unterschiedlich reichhaltig sind und sich abhängig davon jeweils für bestimmte Kommunikationsaufgaben eignen“ (Duckek, 2010, S. 54), wie ich am 17.12.2013 schon geschrieben hatte. Wie auch die Mitglieder des Radios SRB, nutzen auch die Onda Colors, „arme“ und „reiche“ Kommunikationsformen, je nach Komplexität der Kommunikationsaufgabe.

Doch welche Inhalte werden über E-Mail, über die Facebook- und die Whatsapp-Gruppe kommuniziert?

Um das herauszufinden habe ich mit Alejandro am 22.12.2013 mein zweites Interview geführt. Wie bereits im vorausgegangenen Artikel beschrieben, greift das „Model der aufgabenorientierten Medienwahl“ von Reichwald den Zusammenhang zwischen der Kommunikationsaufgabe und der Wahl des geeigneten Mediums auf (vgl. Burr & Stephan, 2006, S. 145 f.).

Das Gespräch ergab, dass Betriebsalltagsthemen, die wichtig, aber nicht geheim sind und eine schnelle Antwort erfordern, via Whatsapp besprochen werden; Fragen wie: Wer öffnet und schließt das Radio heute? Warum nimmt das Aufnahmegerät nicht auf? etc. Sprich kurze, schnell diskutierbare Inhalte. Längerer Content sollte aufgrund ihrer Länge über andere Kanäle, wie z.B. die E-Mail, gesendet werden. Inhalte von besonderer oder institutioneller Bedeutung werden ebenfalls über das „arme“ Kommunikationswerkzeug, die E-Mail, versandt. „Oftmals werden auch Inhalte über die E-Mail verteilt, um die Aufmerksamkeit für einen Inhalt zu wecken, den wir vorher schon in Facebook gepostet und verlinkt haben“ (Blanco Vallejo, 2013). „Termine, Aktivitäten, Sitzungen und Informationen über den Betrieb des Radios“ würden über Facebook kommuniziert, diskutiert und besprochen.

 

Verknüpfung meines zweiten Interviews vom 22.12.2013 mit dem Modell der aufgabenorientierten Medienwahl:

Damit wäre ich auch beim Modell der aufgabenorientierten Medienwahl angekommen, denn dieses zeigt bekanntermaßen, „dass jeder geschäftliche Kommunikationsprozess vier Grundanforderungen an den Kommunikationsweg stellt. Diese Anforderungen sind je nach Aufgabeninhalt und Einschätzung der Aufgabenträger von unterschiedlichem Gewicht für die Aufgabenerfüllung“ (Reichwald, Möslein, Sachenbacher, & Englberger, 2000, S. 60).

Die Fragen, die die Mitarbeiter bei Onda Color via Whatsapp klären, sind Fragen, die weder soziale Präsenz erfordern, noch sonderlich strukturiert werden müssen, denn „wer öffnet und schließt“ ist wichtig, aber schnell abgesprochen. Ebenfalls ist eine kurze Erstellungszeit der (kurzen) Nachricht, wie auch eine schnelle Rückantwort notwendig (vgl. Modell der aufgabenorientierten Medienwahl).

Ein schönes praktisches Beispiel, das ich gerne mit dem Modell der aufgabenorientierten Medienwahl verknüpfen möchte, war das Zusammentreffen der Radiomitglieder am 15. Dezember 2013. An diesem Sonntag sollte ein Treffen mit dem Thema „Wie können wir uns verbessern?“ stattfinden. Alle interessierten Sendungsmacher sollten sich kennenlernen – schließlich kommt jeder nur für seine Sendung ins Radio – es sollten Ideen ausgetauscht sowie thematisiert und letztendlich Arbeitsgruppen gebildet werden. Damit alle auf dem gleichen Wissensstand sind, verschickte Alejandro an alle Sendungsmacher eine sehr ausführliche E-Mail über Eckdaten, derzeitige Probleme und Fortschritte Onda Colors. Die Veranstaltung wurde zudem per E-Mail bekannt gegeben, aber auch in der Onda Color Membresía – Facebook-Gruppe geteilt. Darüberhinaus wurde in der Facebook-Gruppe gepostet, wer welches Essen für das Mittagsbuffet mitbringen würde. Da die angestrebte Diskussion „wie können wir uns verbessern?“ jedoch sehr umfangreich zu werden schien, war der Bedarf nach sozialer Präsenz besonders groß und es wurde sich der „reichen“ Kommunikationsform, dem face-to-face Gespräch bedient.

Zu guter Letzt wurden Eindrücke des Sonntags in Form von Fotos auf der Facebookseite Onda Color publiziert, die ich euch an dieser Stelle zum Abschluss zeigen möchte.

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Ich hoffe mir ist der Spagat zwischen Wissenschaft und Praxis dank meiner beiden Interviews mit Alejandro Blanco Vallejo erneut gelungen. An dieser Stelle noch einmal vielen herzlichen Dank für die effektive und aufschlussreiche Zusammenarbeit, Alejandro!

Damit möchte ich meine Analyse und den Punkt

„interne Kommunikationsmittel Offener Kanäle in Spanien am Beispiel des Bürgerradios Onda Color.“

abschließen und zum Schluss meines E-Portfolios nur noch einen Vergleich der internen Kommunikation zwischen den beiden untersuchten Bürgerradios ziehen und meine Arbeit Revue passieren lassen.

 

Jetzt seid ihr gefragt:

  1. Findet ihr meine Verknüpfung an diesem Beispiel ebenfalls angemessen?
  2. Habe ich die Analyse des spanischen Senders für euch transparent und verständlich dargestellt?
  3. Gibt es Punkte, die euch überrascht haben?

 

Schreibt mir einen Kommentar!

David und ich wurden interviewt

Es ist endlich online, das Interview, das ein Mitarbeiter des Radios SRB, Frank Weber, mit David Gallego und mir geführt hat. David ist für das Programmieren und die Umsetzung diverser Projekte verantwortlich und engagiert sich von Anfang an bei Onda Color ehrenamtlich. Er ist neben Alejandro Hauptverantwortlicher des Bürgerradios.

Eine weitere gute Nachricht: Das Interview ist auf Deutsch :D. Frank Weber vom Radio SRB und ich haben David’s Teil übersetzt 😉 Da das Interview per Skype geführt wurde, ist die Qualität nicht immer perfekt, doch hört einfach mal rein!

Quelle: youtube

Interview auf Spanisch?

Wie realisiere ich eine Befragung mit meinem spanischen Chef von Onda Color, so dass das Interview für alle LeserInnen hinterher transparent ist?

1. Idee: das Interview aufnehmen, zu transkribieren und anschließend auswerten

-> 1. Problem: Transkript auf Spanisch für Nicht-Muttersprachler kaum umsetzbar

-> 2. Problem: die Andalusier sind dafür bekannt, die Wortendungen zu schlucken…Transkript?!

2. Idee: das Interview nur schriftlich durchführen

-> Problem: meiner Meinung nach zu langweilig, denn die Veranschaulichung des Interviews würde wegfallen

3. Idee: Verknüpfung von Idee 1 und 2 -> Interview schriftlich beantworten lassen und übersetzen und dieses dann zur Veranschaulichung aufnehmen

-> 1. Problem: an manchen Stellen ist die Übersetzung etwas holprig

-> 2. (vernachlässigbares) Problem: Das mündliche und schriftliche Interview passen nur vom Inhalt zueinander, nicht aber von der Satzstruktur, da Alejandro seinen Text ja nicht auswendig lernen sollte 😉

-> 3. (vernachlässigbares) Problem: Ihr habt bestimmt was zum Lachen, wenn ihr mich vor der Kamera seht 😀

Schließlich habe ich mir für meine dritte Idee entschieden. Das Interview seht ihr im folgenden Video und die Übersetzung findet ihr hier.

Quelle: Selbstgedrehtes Video, hochgeladen auf youtube

 

Nachdem ich mit dem stellvertretenden Leiter des Radios SRB auch zwei Interviews geführt habe, merkte ich schnell, dass es mit Alejandro ebenfalls Zwei werden würden. Deswegen wurde das zweite Interview kurz darauf schriftlich geführt, übersetzt, aufgenommen und bearbeitet. Das zweite Interview seht ihr im folgenden Video und die Übersetzung findet ihr hier.

Quelle: Selbstgedrehtes Video, hochgeladen auf youtube

 

Solange ihr euch nun die beiden Videos anschaut, habe ich erst einmal Zeit, meine Theorie mit der Praxis in Verbindung zu bringen ;).

Wie findet ihr meine Umsetzung? Waren die vermittelten Inhalte verständlich oder gibt es noch Unklarheiten? Schreibt mir einen Kommentar!

In Kürze folgt die Verbindung mit dem theoretischen Teil.

Finale Kombination von Wissenschaft und Praxis

Basierend auf meinem ersten Interview mit dem stellvertretenden Leiter des Bürgerradios SRB und ebenfalls basierend auf der Media Richness-Theorie und dem aufgabenorientierten Ansatzes der Medienwahl, habe ich inzwischen die Antworten auf die Fragen meines letzten Posts des zweiten schriftlichen Interviews von Jörg erhalten, die ihr hier vollständig einsehen könnt. Bitte schaut euch das kurz an, schließlich geht es in diesem Post um die Frage:

Wie passt also nun Theorie und Praxis endgültig zusammen?

Endgültige Rückkopplung der Modelle und meines schriftlichen Interviews mit Jörg Sorge, stellvertretendem Leiter des Radios SRB

[Bitte bedenkt, dass dieses Forschungsergebnis ausschließlich auf den beiden Interviews mit dem Radio SRB beruht und demnach nicht repräsentativ ist.]

In Anlehnung an meine 7. Frage des ersten Interviews erhielt ich eine Erweiterung von Jörg, die zeigt, dass die Art der internen Kommunikation und damit auch die verwendeten Kommunikationsmittel nicht nur vom Content, sondern auch von den jeweils beteiligten Personen bzw. Personenkreisen abhängen.

Hierbei unterschied Jörg folgende Personenkreise:

  1. Kreis: Mitarbeiter, die mehr oder weniger täglich im Sender sind: Angestellte, Praktikanten, FSJ (früher auch Azubis), über Projektmittel oder sonstige Förderungen befristet angestellte    Mitarbeiter, Ehrenamtliche die in der Tagesredaktion mitarbeiten
  2. Kreis: Die Radiomacher, die in den Studios des SRB produzieren oder live senden
  3. Kreis: Die Radiomacher, die aus eigenen Studios senden oder vorproduzieren
  4. Kreis: Projektbezogene Zusammenarbeit von Kreis 1 und Radiomachern bzw. Partnersendern

Der Medien Richness-Theorie zufolge werden je nach Komplexität der Kommunikationsaufgabe verschiedene Medien eingesetzt. Die „reichste“ Kommunikationsform ist dabei die persönliche Begegnung, also das face-to-face Gespräch oder ein Meeting (Möslein, 1999, S. 6). Hier könnt ihr euch das Modell der Media Richness-Theorie von Möslein, das ich in meinem letzten Eintrag behandelt habe, noch einmal anschauen.

In meinem zweiten Interview fand ich heraus, das vor allem redaktionelle, organisatorische und persönliche Absprechen face-to-face vollzogen werden. Bei Dingen, die unmittelbare Antworten erfordern, bedient sich das Radio SRB also den „reichen“ Kommunikationsmedien, vor allem auch, um Missverständnissen vorzubeugen. Laut Jörg gibt es Sachverhalte, die in der digitalen Kommunikation eher missverstanden werden könnten, als face-to-face. Der Bedarf nach sozialer Präsenz ist demnach bei der Übermittlung schwieriger Sachzusammenhänge oder Lösung komplexer Probleme von Bedeutung (vgl. Burr & Stephan, 2006, S. 147).

Das Modell vom Möslein erfasste 1999 natürlich noch nicht alle digitalen Kommunikationsmittel, denen wir uns heute bedienen. Deswegen habe ich mir Gedanken gemacht, wo ich Google+ und facebook einordnen würde. Ich persönlich würde jedoch die digitale Kommunikation via Google+ und facebook im mittleren Bereich eingliedern, also zwischen der face-to-face Kommunikation und der Kommunikation per E-Mail, da bei Google+ und facebook eine direkte Interaktion auf digitale Weise mit den Kommunikationspartner stattfinden kann.

Das Radio SRB bedient sich Google+, also einem „mittel-reichen“ Kommunikationsmedium bei Informationen, die alle Mitarbeiter betreffen, wie z.B.

  • Generelle organisatorische Änderungen, Absprachen, Festlegungen
  • Absprachen mit Radiomachern / Partnern, die alle Mitarbeiter wissen sollten
  • Technische Änderungen an Arbeitsplätzen (z.B. neue oder geänderte Funktionen von Software)
  • technische und redaktionelle Kommunikation während Liveübertragungen von externen Standorten (per Hangout)
  • Gemeinsame Bearbeitung von Dokumenten

Die hier von Jörg genannten Beispiele ordne ich beim Modell der aufgabenorientierten Medienwahl der Spalte „Schnelligkeit und Bequemlichkeitein. Hier ist der Bedarf nach sozialer Präsenz schon erheblich gesunken und andere Aspekte wie die kurze Übermittlungszeit, kurze Erstellungszeit, schnelle Rückantwort, Einfachheit des Kommunikationsvorgangs und die Übertragung kurzer Nachrichten stehen im Vordergrund.

Ein Teil der internen Informationen werden auch über facebook kommuniziert, vor allem um mit Kreis 3 und 4 organisatorische und redaktionelle Absprachen zu treffen. Folglich unterscheiden sich die kommunizierten Inhalte der internen digitalen Kommunikation, sei es über Google+ oder über facebook, also weniger im zu vermittelnden Content, als in der Zielgruppe. Je nach Zielgruppe wird sich Google+ oder facebook bedient.

Der Nachtrag von Jörg gab auch Aufschluss darüber, dass sich bei Terminabsprachen eher „armen“ Kommunikationsmitteln bedient wird. Jörg schildet dahingehend: „Wir nutzen dafür ein eigenes Kalendersystem, gegliedert nach Arbeitsbereichen, z.B. auch für die Raumplanung (Studiobelegung). Technisch basiert es auf der OpenSource von dhtmlx…“

Mein Resümee: Je nach Content und Anforderung an den Kommunikationsweg wird sich „reichen“ oder „armen“ Kommunikationsmedien bedient, dabei erfordern einige die soziale Präsenz, andere eher die Aufgabenstrukturiertheit.

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Ich hoffe mir ist der Spagat zwischen Wissenschaft und Praxis dank meiner beiden Interviews mit Jörg Sorge gelungen. An dieser Stelle noch einmal vielen herzlichen Dank für die effektive und aufschlussreiche Zusammenarbeit, Jörg Sorge und auch an newbee91, dank der ich auf das Modell der aufgabenorientierten Medienwahl gestoßen bin!

Damit möchte ich meine Analyse und den Punkt

„interne Kommunikationsmittel Offener Kanäle in Thüringen am Beispiel des Radios SRB“

 

abschließen und erst ganz zum Schluss meines E-Portfolios einen Vergleich zwischen dem Radio SRB und Onda Color ziehen. In den kommenden Artikeln geht es jedoch erst einmal um die

„internen Kommunikationsmittel Offener Kanäle in Spanien am Beispiel des Bürgerradios Onda Color.“

 

Jetzt seid ihr gefragt:

  1. Findet ihr meine Verknüpfung angemessen?
  2. Habt ihr noch weitere Aspekte oder Punkte, die ihr anders gemacht hättet?
  3. Würdet ihr Google+ und facebook an anderer Stelle in die Media Richness-Theorie einordnen?

Schreibt mir einen Kommentar!

Interviews mit dem Radio SRB und Onda Color

Liebe Blog-FollowerInnen,

hier findet ihr noch einmal alle Interviews im Überblick, jeweils verlinkt mit dem entsprechenden Artikel. Los geht’s!

  • Zweites schriftliches Interview wurde am 17.12.2013 beantwortet zurück geschickt und ist derzeit in Bearbeitung

 

Erste Kombination von Wissenschaft und Praxis

„Führt man diese Erkenntnis des aufgabenorientierten Ansatzes der Medienwahl mit den Einsichten der Media Richness-Theorie zusammen, so erfordert die effektive Kommunikation (…) bei einem geringen Maß an Aufgabenstrukturiertheit den Einsatz von informationsreichhaltigen Medien (z. B. face-to-face – Kommunikation). Ist die Aufgabe dagegen hoch strukturiert und der Bedarf nach sozialer Präsenz eher gering, dann eignen sich „arme“ Medien (z. B. E-Mail) für die effektive Kommunikation“ (Burr & Stephan, 2006, S. 146 f.).

Was? Wie? Media Richness-Theorie und Modell der aufgabenorientierten Medienwahl? Und vor allem, wie hängt das mit einem Bürgerradio zusammen?

 

1. Media Richness-Theorie

Lasst mich hierbei ein bisschen Licht ins Dunkel bringen und mit einem kurzen Video über die Media Richness-Theorie oder auch Medienreichhaltigkeitstheorie, die 1986 von Daft und Lengel entwickelt wurde, einsteigen und anschließend kurz zusammenfassen.

Quelle: youtube

„Die Medienreichhaltigkeitstheorie (auch engl.: Media Richness Theory) ist eine Kommunikationstheorie, die Anforderungen an Kommunikationsmedien erklärt“ (Wikipedia, 2013). Sie beschäftigt sich mit der Effektivität der Kommunikation und besagt, „dass Medien, gemessen an den Eigenschaften ihrer verfügbaren Kommunikationskanäle, unterschiedlich reichhaltig sind und sich abhängig davon jeweils für bestimmte Kommunikationsaufgaben eignen“ (Duckek, 2010, S. 54).

„Aus der Sicht dieses Modells haben technische und nicht-technische Kommunikationsformen unterschiedliche Kapazitäten zur authentischen Übertragung analoger und digitaler Informationen. Die Face-to-face-Kommunikation in der persönlichen Begegnung ist dementsprechend eine „reiche“ Kommunikationsform. Sie bietet eine Vielzahl paralleler Kanäle (Sprache, Tonfall, Gestik, Mimik, …), ermöglicht unmittelbares Feedback, stellt ein reiches Spektrum an Ausdrucksmöglichkeiten zur Verfügung und erlaubt auch die Vermittlung und unmittelbare Wahrnehmung persönlicher Stimmungslagen und Emotionen. Dagegen stellt der Austausch von Dokumenten, z.B. per Fax, eine „arme“ Kommunikationsform mit sehr niedrigem Media-Richness-Grad dar“ (Möslein, 1999, S. 6).

Reiche Medien sind jedoch nicht zwangsweise als geeigneter anzusehen als arme Medien, wie die E-Mail. Entscheidend für die Medienwahl ist die Komplexität der Aufgabe. Je effektiver die Kommunikation über reiche Medien ist, desto komplexer ist auch die Aufgabe und umgekehrt. Das heißt, dass „der Einsatz von Kommunikationsmedien geringer Reichhaltigkeit zur Bewältigung komplexer Kommunikationsaufgaben zu einer Übervereinfachung, der Einsatz von Kommunikationsmedien hoher Informationsreichhaltigkeit zur Befriedigung von einfachen Kommunikationsaufgaben hingegen zu einer Überkomplizierung führt“ (Burr & Stephan, 2006, S. 145).

Grafik Media Richness TheoryMedia-Richness-Modell von Möslein, 1999, S. 7

Den Zusammenhang zwischen der Kommunikationsaufgabe und der Wahl des geeigneten Mediums greift das „Model der aufgabenorientierten Medienwahl“ von Reichwald auf, womit ich beim nächsten Punkt wäre (vgl. Burr & Stephan, 2006, S. 145 f.).

 

2. Das Modell der aufgabenorientierten Medienwahl

Die Frage beim Modell der aufgabenorientierten Medienwahl lautet: Wie gut erfüllt ein Medium die Anforderungen einer Aufgabe? Mit dieser Fragestellung wird die gesellschaftliche Kommunikationsaufgabe in den Mittelpunk gerückt (vgl. Burr & Stephan, 2006, S. 144). Das Modell zeigt, „dass jeder geschäftliche Kommunikationsprozess vier Grundanforderungen an den Kommunikationsweg stellt. Diese Anforderungen sind je nach Aufgabeninhalt und Einschätzung der Aufgabenträger von unterschiedlichem Gewicht für die Aufgabenerfüllung“ (Reichwald, Möslein, Sachenbacher, & Englberger, 2000, S. 60).

8.2 Modell der aufgabenorientierten Medienwahl

„Die vier dargestellten Grundanforderungen stellen die Bedingungen für jede geschäftliche Kommunikationsbeziehung dar. Im Vordergrund steht die effektive Aufgabenerfüllung und die ungestörte Verständigung zwischen den Kommunikationspartnern“ (Möslein, 1999, S. 9).

3. Erste Rückkopplung der Modelle und meines schriftlichen Interviews mit Jörg Sorge, dem stellvertretenden Leiter des Radios SRB

Zunächst findet ihr hier das schriftliche Interview mit Jörg Sorge, das den Einsatz von Kommunikationswerkzeugen in dem Radio SRB behandelt.

Doch angesichts meiner recherchierten Theorie und den bisher beantworteten Fragen von Jörg, kamen mir weitere Fragen, ohne die ich Theorie und Praxis kaum in Verbindung bringen kann. Deshalb habe ich Jörg Sorge folgende weitere Fragen zukommen lassen:

Weitere Fragen ans SRB Saalfeld - Kombination aus Wissenschaft und Praxis

Ich hoffe, dass unsere Kommunikation weiterhin so gut klappt und ich nach Erhalt der Antworten meinen dritten Teil des E-Portfolios „Kommunikationswerkzeuge in Rundfunkanstalten, genauer den

 Überblick über die internen Kommunikationsmittel im Bürgerradio bzw. in Offenen Kanälen in Thüringen

abschließen kann. Zuvor kann ich inzwischen jedoch meinen dritten Teil noch weiter wie folgt eingrenzen:

 „interne Kommunikationsmittel Offener Kanäle in Thüringen am Beispiel des Radios SRB“

 

GROSSARTIG, oder 😀 ?

 

Wie immer gilt: Habt ihr noch Fragen, Tipps oder Anregungen zu meiner Vorgehensweise? Schreibt mir einen Kommentar!

¿Qué pasa?

Oder zu Deutsch: Was passiert? Damit ihr immer auf dem akutellen Stand seid, kommt hier ein kurzer Zwischenstand:

  • Das schriftliche Interview mit dem Offenen Kanal Radio SRB in Thüringen hat geklappt *juhuu*. Daraufhin habe ich mich mit etwas Theorie, v.a. auf den Rat von newbee91, beschäftigt, die ich anschließend mit meinen Erkenntnissen des Interview verknüpfen möchte. Doch für diese Verknüpfung musste ich weitere Fragen an das Bürgerradio SRB schicken. Um einem faux-pas vorzubeugen, habe ich erneut um das „go“ für die Veröffentlichung meiner bisheringen Erkenntnisse gebeten. Darauf, sowie auf die Beantwortung meiner zweiten Befragung warte ich derzeit. Es werden deswegen wahrscheinlich mehrere Veröffentlichungen in kürzeren Zeitabständen folgen.
  • Mein Interviewtermin mit meinem Chef von Onda Color, dem spanischen Bürgerradio, ist für den 20.12.2013 angesetzt.

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Zusatzinfo: Das Radio SRB hat sogar Interesse an einem Interview mit einem spanischen Mitarbeiter und mir. Dieses Interview soll bereits Morgen stattfinden. Das „go“ für die Veröffentlichung auf meinem Blog habe ich bereits *chacka*. Ich darf auch einmal Fragen beantworten und muss sie nicht immer stellen 😀 .

Verschnaufpause führt zum theoretischen Einschub

Heute habe ich meinem Chef Alejandro die Fragen auf Spanisch für das bevorstehende Interview geschickt. Leider hat er erst nach dem 15.12.2013 Zeit, sodass ich, bis ich die Antwort der Bürgerradios erhalten und das Interview geführt habe, mir ein kleines bisschen Verschnaufpause bleibt. Deswegen kommt hier ein kurzer Überblick über mein gewähltes Forschungsdesign: das Experteninterview. Keine Angst, das wird keine Hausarbeit, sondern nur ein kurzer Abriss der wichtigsten Punkte für meine Fallstudie. Zudem haben wir das Thema bereits im dritten Fachsemester behandelt, jedoch ist es bestimmt schon wieder in den hinteren Teil unseres Gedächtnis gerutscht. Oder geht das nur mir so? Also, Festplatte an, Ordner „Medienproduktforschung“ öffnen und erst einmal stöbern…

[Recherchier-Pause]

Ich habe mich bei meiner Fallstudie, in Absprache mit Herrn Kreuzberger, für das schriftliche Interview mit einem Verantwortlichen eines Bürgerradios in Thüringen und für das face-to-face Interview mit Alejandro, den ich als Experte heran ziehe, entschieden.
Bogner und Menz definierten 2009: Der Experte ist als Person zu begreifen, die vermittels des Besitzes bzw. der Zuschreibung besonderer Kompetenzen über einen sozialen Status verfügt bzw. eine Funktion ausübt, die sie in den Stand setzt, ihre Handlungsorientierung und Situationsdefinition auch durchsetzungsfähig zu machen. Des Weiteren sind Experten Menschen, die ein besonderes Wissen über bestimmte Sachverhalte besitzen, und Experteninterviews sind eine Methode, dieses Wissen zu erschließen (vgl. Bogner & Menz, 2009, S.65 und S. 93).

Dabei lassen sich drei Varianten unterschieden:

Das ExperteninterviewEigene Darstellung in Anlehnung an Gläser & Laudel, 2009: Varianten ein Interview zu führen

Dabei stellt die beste Möglichkeit das face-to-face Interview dar, das ich mit Alejandro führen werde. Hierbei obliegt die Gesprächskontrolle dem Interviewer, denn anders als beim Telefoninterview ist die Situation des Interviewpartners eindeutig. Es wäre offensichtlich, wenn dieser gestört würde oder einer Nebenbeschäftigung nachginge. Durch ein face-to-face Interview wird dank einer vertrauensvollen Gesprächsatmosphäre der unmittelbare persönliche Kontakt hergestellt, der den Nährboden für ein ergiebiges Interview liefert  (vgl. Gläser & Laudel, 2009 S.153 f.).

So die Theorie, ich hoffe, es wird mir genauso gehen 😉

Die eher seltener gebrauchte Form ist die E-Mail-Befragung, der ich mich für die Befragung der Verantwortlichen in einem Thüringer Bürgerradio bedient habe.

Bei der Art der Befragung habe ich mich teils für geschlossene, teils für offene Fragen entschieden. Für geschlossene, da ich zum Beispiel nur wissen möchte, ob etwas stattfindet oder nicht und ich manche Punkte nur „abhaken“ möchte. Offene Fragen lassen jedoch Ausgestaltungsmöglichkeiten, da die Antwortoptionen für den Experten nicht vorgegeben sind. „Die Antworten werden vielmehr in der vom Befragten gebrauchten Formulierung und mit den von ihm erwähnten Fakten und Gegenständen, insbesondere aber auch seinen Bedeutungsstrukturen, aufgezeigt“ (Lamnek, 2005, S. 345).

Das Gespräch werde ich per Video festhalten, um mein E-Portfolio lebhafter zu gestalten. Hinzu kommt, dass es einfacher ist das Interview zu verstehen, wenn man die Person sieht, schließlich findet das Gespräch auf Spanisch statt und wird anschließend übersetzt. Was meint ihr dazu?

Ferner erscheint die Bereitstellung von Informationen, die der Interviewte als Betriebsgeheimnisse identifiziert, als schwierig. Doch gerade diese sind für die Forschung von hoher Bedeutung (vgl. Pfadenhauer, 2009, S.106). Alejandro beruhigte mich jedoch bereits diesbezüglich. Schließlich handelt es sich bei meinem Untersuchungsgegenstand um ein Bürgerradio, das jedwede Art von Informationen, sei es intern oder extern, auch offenlege.

Nun warte ich auf mein Interview. Die Datenaufbereitung und die Datenauswertung werden sich anschließen.

Habt ihr noch Fragen, Tipps oder Anregungen zu meiner Vorgehensweise? Eventuell einen Ratschlag, damit Pannen ausbleiben 😉 ? Schreibt mir einen Kommentar!